In früheren Zeiten gab es so gut wie keine Medikamente, die Forschung steckte in den Kinderschuhen, und wenn ein Arzt doch einmal etwas zusammenmischte, konnten es sich oft nur die höhergestellten Herrschaften überhaupt leisten. Bevor chemische Medikamente überhaupt erfunden wurden, gab es natürlich auch bereits Krankheiten, die von fachkundigen Heilern behandelt wurden. Da ihnen keine Medikamente zur Verfügung standen, nutzten sie die Kraft der Kräuter. Das Wissen darüber wurde meistens von Generation zu Generation weitergegeben. Eine ganz bekannte Heilkundige war beispielsweise Hildegard von Bingen, von der bestimmt schon jeder einmal gehört hat.
Weg von Medikamenten hin zur Natur
Und auch heute, wo es für jedes Wehwehchen eine Pille, einen Saft oder eine Salbe gibt, sind Kräuter zum Heilen von Erkrankungen noch immer aktuell. Was heißt noch immer, viele Menschen sind es einfach leid, die ganze Chemie, die zum Teil komplett überteuert verkauft wird und nur dafür sorgt, dass die Pharmaunternehmen immer vollere Taschen bekommen, weiterhin zu nehmen. Sie suchen nach Mitteln, die sowohl günstig zu bekommen als auch für den Körper gut sind, also keine Nebenwirkungen haben. Liest man sich einmal den Beipackzettel eines einfachen Kopfschmerzmittels durch ist man ja schon versucht, die Tablette auf keinen Fall zu nehmen, so viele Warnungen und Nebenwirkungen sind darauf aufgeführt. Dass das nicht gut für den Körper sein kann, das kann sich sicherlich jeder denken.
Kräutertees vs. Medikamente
Natürlich wirken Kräutertees nicht so schnell wie Medikamente, und bei vielen Erkrankungen können sie allerhöchstens therapiebegleitend eingesetzt werden, dennoch sollte man sie zu Hause haben. Gerade bei einfachen Erkrankungen wie Erkältungen, Magenbeschwerden, Kopfschmerzen oder Husten können Kräuter in Form von Tees einen wertvollen Beitrag leisten.
Aber welche Kräuter sind das, die man immer zu Hause haben sollte? Ich habe Euch einmal ein paar aufgelistet, die bei unterschiedlichen Beschwerden eingesetzt werden können.
Mädesüß – das Kopfschmerzmittel der Natur
Bei Kopfschmerzen hat sich Mädesüß bewährt. Der Grund ist ganz einfach. Nimmt man beispielsweise bei Kopfschmerzen eine Aspirin ein, nimmt man Acetylsalicylsäure zu sich. Und genau diese Acetylsalicylsäure ist im Mädesüß zu einem hohen Anteil enthalten. Darum zählt die Pflanze zu den besten Schmerzmitteln überhaupt, die man in der Natur finden kann. Wie Aspirin kann Mädesüß auch bei Grippe und Erkältungen helfen, Schmerzen zu lindern und Fieber zu senken. Drei Tassen Mädesüß-Tee über den Tag verteilt trinken, immer in kleinen Schlucken,
Lindenblüten-Tee – sehr gut für das Immunsystem
Ein Kratzen im Hals, und die Nase fängt leicht an zu laufen – das sind die ersten Anzeichen einer Erkältung. Jetzt wird es Zeit, einen Lindenblüten-Tee zuzubereiten. Er beruhigt die Atemwege und stärkt zudem noch das Immunsystem. Auch hier sind drei Tassen am Tag ausreichend, aber er sollte unbedingt heiß getrunken werden, also immer frisch zubereiten.
Brennnessel-Tee – auch bei Arthrose wirksam
Die Brennnessel ist zwar nicht wirklich der Liebling der Menschen, weil sie einfach bei Berührung immer dieses fiese Brennen auslöst. Dennoch ist sie eine der ältesten Heilpflanzen überhaupt. Gerne wird Brennnessel-Tee zur Entwässerung eingesetzt, aber er ist auch in der Lage, den Stoffwechsel anzuregen. Aufgrund seiner harntreibenden Wirkung wird der Tee auch bei Blasenentzündungen eingesetzt. Ganz neu wurde nun festgestellt, dass die Brennnessel auch eine gute Wirkung bei Arthritis und Arthrose haben soll den Wissenschaftlern nach. Sie lindert Schmerzen und hemmt Entzündungen.
Malven-Tee – gut einsetzbar bei Husten
Malven-Tee wird sehr gerne eingesetzt, wenn der Husten zugeschlagen hat. Dann ist es die wilde Malve, die für den Tee genutzt wird, denn sie enthält viele antimikrobielle Wirkstoffe. Diese bilden einen Film, der sich schützend über die Schleimhäute legt. Der Effekt davon: Husten und Heiserkeit werden gelindert, denn der Tee schützt vor Austrocknung. Auch von diesem Tee sollte man täglich drei Tassen trinken, und zwar Schluck für Schluck, damit er seine volle Wirkung entfalten kann.
Bei Beschwerden des Magens – schwarzer Tee
Auch der schwarze Tee ist nicht nur ein leckeres Getränk, sondern bietet Hilfe bei Magenbeschwerden. Für gewöhnlich nimmt man dafür einen Kamillentee, aber auch der schwarze Tee ist in der Lage, diese Beschwerden zu lindern, und das sehr sanft. Beim schwarzen Tee ist die Ziehzeit sehr wichtig. Die Verdauung wird angeregt, je kürzer der Tee zieht. Durch die enthaltenen Gerbstoffe können allerdings eher stopfend wirken, wenn man den Tee länger ziehen lässt. Von diesem Tee kann man ganz beruhigt bis zu fünf Tassen pro Tag trinken.
Last but not least – die Zitronenmelisse
Das Beste kommt immer zum Schluss – gut, das mag hier nicht unbedingt zutreffen, weil alle genannten Tees sehr gute Eigenschaften und Wirkungen haben. Dennoch ist die Zitronenmelisse einer der Lieblingstees vieler Menschen, die etwas mehr Energie brauchen. Allein schon das Einatmen sorgt dafür, dass man gleich entspannter wird. Dafür sorgt die Mischung an ätherischen Ölen, die in der Zitronenmelisse zu finden ist. Psychologen aus Großbritannien konnten sogar herausfinden, dass die Zitronenmelisse dazu in der Lage ist, das Lerngedächtnis zu fördern. Pro Tag reicht hier eine Tasse des Tees aus.
So, das ist hier nur ein kleiner Auszug der ganzen Kräuter, die als Tee eine sagenhafte Wirkung bei unterschiedlichen Erkrankungen haben können. Schaut ruhig einmal nach, es gibt noch sehr viele andere, oder legt Euch ein entsprechendes Buch zu. So kann man immer schnell einmal nachschlagen, falls man einen Rat benötigt. Weg von der Chemie und wieder zurück zur Natur, das ist der momentane Trend, der sicherlich nicht falsch ist. Dennoch gilt: Immer, wenn Ihr akute Schmerzen habt, solltet Ihr keinesfalls mit irgendwelchen Kräutern herumexperimentieren, sondern den Arzt aufsuchen, sonst kann es später vielleicht zu spät sein.