Dass weißer, raffinierter Zucker nicht gut für den Körper ist, das haben sicherlich mittlerweile die meisten Menschen mitbekommen. Dementsprechend hoch ist auch der Verbrauch an Süßstoffen. Während es früher einfach nur eine Packung mit Süßstofftabletten gab, von denen man nicht einmal genau wusste, woraus sie hergestellt wurden, gibt es heute eine ganze Reihe an Süßstoffen. Die einen gelten als gut, andere als weniger gut. Fest steht, dass die meisten davon ein guter Ersatz für weißen Zucker sind. Wenn man einmal bedenkt, dass die empfohlene Menge an Zucker pro Person und Tag bei 50 Gramm liegt kann man sich sicherlich denken, dass die meisten Menschen über den Tag verteilt weitaus mehr Zucker zu sich nehmen. Hier geht es ja nicht nur um den Zucker, den man sich in den Kaffee rührt, sondern um alles an Zucker, das in den vielen Lebensmitteln versteckt ist, die wir den ganzen Tag zu uns nehmen.
Einfach einmal zusammenzählen
Ihr glaubt, das ist gar nicht so viel? Dann schauen wir einmal. Ihr fangt den Tag mit einem Marmeladenbrötchen an, oder sogar mit einem Nutellabrötchen. Zwischendurch auf der Arbeit muss der Müsliriegel die Zeit bis zum Mittagessen überbrücken, das dann aus Nudeln mit Soße besteht. Als Nachtisch gibt es natürlich einen schönen Pudding, schließlich braucht man Nervennahrung für den restlichen Arbeitstag. Dann ist endlich Feierabend, und man trifft sich mit der besten Freundin im Café auf einen Latte Macchiato. Ich möchte Euch nicht unbedingt vorrechnen, wie viel Zucker Ihr hier bereits zu Euch genommen habt, und das Abendessen ist noch nicht einmal dazu gerechnet, einmal ganz abgesehen auch von den paar Naschereien, die man sich beim Fernsehen noch einwirft. Wenn Ihr einmal ganz bewusst aufschreibt, was Ihr den ganzen Tag zu Euch nehmt, werdet Ihr schnell feststellen, dass man die 50g ganz schnell überschreitet. In Obstsäften ist Zucker, in Joghurts und kleinen Snacks auch, oft versteckt, aber er ist da. Schaut zur Not auf die Etiketten, da steht genau, wie viel Zucker enthalten ist.
Übergewicht und Diabetes
Da ist es kein Wunder, dass es so viele Menschen mit Übergewicht gibt. Das ist aber zuallererst einmal ein optisches Problem, richtig schlimm wird es dann, wenn sich eine Diabetes entwickelt. Dann wünscht man sich, man hätte sich rechtzeitig zurückgehalten beim Genuss von Zucker. Spätestens jetzt müssen Alternativen zum Zucker gefunden werden, und die sind reichlich im Angebot.
Stevia
Schon seit einigen Jahren macht Stevia die Welt der Süßstoffe unsicher. Der Grund ist ganz einfach zu finden, hierbei handelt es sich nicht um irgendeine chemisch hergestellte Errungenschaft, sondern um eine Pflanze, die als Süßstoff genutzt werden kann. Interessant ist nur, dass die vielen anderen künstlichen Süßstoffe unbeschadet und schnell den Weg auf den Markt gefunden haben, während ein vollkommen natürliches Produkt lange Zeit nur als Inhaltsstoff zur Herstellung von Kosmetik verkauft werden durfte. Noch nicht allzu lange kann man hierzulande Produkte kaufen, die Stevia enthalten.
Natürlicher Grundstoff – chemische Herstellung
Der Süßstoff Stevia wird aus einer Pflanze gewonnen, die ursprünglich aus Südamerika stammt. Die Blätter dieser Pflanze haben eine 300fach höherer Süßkraft als normaler Haushaltszucker. Das Beste daran: Keine Kalorien! Allerdings hat auch sie negative Seiten, denn wenn die Pflanze zum uns bekannten Süßstoff in Tablettenform oder zu Pulver verarbeitet wird, erfolgt dies auch durch chemische Prozesse, wobei dann die Natürlichkeit auf der Strecke bleibt. Aber man muss ja nicht auf die fertigen Stevia-Produkte zurückgreifen. Wer mag, kann sich einfach eine Pflanze bestellen und dann die Blätter trocknen und mahlen oder auch frisch verwenden. Es gibt mittlerweile auch getrocknete Stevia-Blätter zu kaufen, die man dann nur noch zermahlen muss. Dann hat man wirklich ein natürliches Produkt. Wer hier Hilfe benötigt, findet sie im Internet auf vielen Seiten. Ebenfalls wichtig: Stevia-Produkte können schnell einen bitteren Nachgeschmack haben, oder sie schmecken stark nach Lakritze. Hier kommt es auch immer auf die Qualität an. Dann nutzen die Hersteller oft Zucker, um das wieder zu kompensieren. Findet Ihr also ein Stevia-Produkt, schaut immer erst auf die Angaben der Inhaltsstoffe. Ist dort Zucker verzeichnet, dann lasst das Produkt lieber gleich im Laden.
Erythrit
Bekannt ist dieser Süßstoff bis heute noch nicht sehr, einige kennen ihn unter dem Namen Xucker Light. Dies ist ein Stoff, der aus der Alkoholzucker-Gruppe stammt. Er wird hergestellt mit Pilzen, und zur Zeit wird er gehandelt als der wohl gesündeste Ersatz für Zucker. Beim Erythrit gibt es nur ein Problem, die Süßkraft ist nicht sehr hoch, so dass man schon einmal etwas mehr nehmen muss, was dann wiederum abführend wirken kann wie bei anderen Süßstoffen auch.
Fruktose
Lange Zeit galt Fruktose, also der Fruchtzucker, bei den Diabetikern als der perfekte Zucker. Das ist aber schon längst nicht mehr so. Fruktose kommt ganz natürlich in Obstsorten vor, er wird aber auch industriell hergestellt. Dafür wird für gewöhnlich Maisstärke genutzt. Was viele nicht wissen: Die meisten der heute verkauften Fertigprodukte werden damit gesüßt. Während man die Fruktose viele Jahre lang als absolut unbedenklich einstufte, sieht es heute etwas anders aus. Mittlerweile haben sich Hinweise darauf ergeben, dass die Fruktose sogar noch einmal schädlicher sein soll als der weiße Haushaltszucker. Es gibt dazu bereits Studien die besagen, dass dieser Fruchtzucker die Fettbildung fördern soll. Dadurch steigt natürlich auch das Risiko, an Diabetes zu erkranken.
Aspartam und Co. – künstliche Süßstoffe
Aspartam, Saccharin und viele andere solcher Namen sind den meisten sicherlich bekannt, sie sind auf vielen Fertigprodukten aufgedruckt, die die Bezeichnung „light“ tragen. Bisher galten sie als beste Möglichkeit, kalorienfrei zu süßen. Allerdings sind auch diese chemischen Keulen nun in das Visier der Forscher gekommen. Auch hier gibt es nun Studien die zeigen, dass auch hier ein Diabetes-Risiko besteht.
Was sagt uns das? Wenn es schon etwas Süßes sein soll, dann nehmt nur eine kleine Portion, und genießt sie richtig. Dann muss man sich auch nicht nach Zuckerersatzstoffen umsehen, die zwar keine Kalorien haben, aber vielleicht andere schädliche Eigenschaften, die man heute noch gar nicht kennt. In Maßen aber mit Genuss, so sollte es sein.