Es ist momentan schon so richtig kalt draußen, in der Nacht erreichen wir in den meisten Regionen bereits Minusgrade. Da geht doch nichts über einen schönen warmen Tee, eine dicke Decke und eine gemütliche Couch wenn man abends von der Arbeit nach Hause kommt. Und dann passiert es, man schaut Fernsehen, und dann kommt ein Bericht über ein paar offensichtlich sehr abgehärtete Menschen, die bei eisiger Kälte auch noch mit einem Lächeln im Gesicht im See baden gehen…. Schon hat man die Intention, sich vorsichtshalber schon einmal einen Glühwein zuzubereiten, weil einem sofort selbst kälter wird bei dem Anblick.
Nicht neu aber immer wieder spannend
Das sogenannte Eisbaden ist zwar nichts Neues, aber immer wieder ein kleines Spektakel, zumindest für die Zuschauer, denen es in ihren warmen Winterjacken automatisch kalt wird, wenn sie nur zusehen wie sich Menschen in das eiskalte Wasser stürzen. Auch wenn man nicht unbedingt versteht, warum man so etwas macht und wofür das gut sein soll, das Eisbaden findet immer mehr Anhänger. Das Geheimnis liegt hier ganz einfach im Training. So wie im Sport auch benötigt der Eisbader ein gewisses Training. Hier geht es nicht ums Joggen, Gewichte heben oder so etwas, sondern darum zu lernen, wie man ganz schnell die rettende und daher so wichtige Körperwärme entwickelt, wenn man solch extremer Kälte ausgesetzt ist.
Eisbaden ja – aber richtig!
Wenn sich die Eisbader in die Fluten stürzen, eigentlich ist es ja oft eher ein Eisloch, ist die erste Reaktion des Körpers, dass die Blutgefäße reflexartig zusammengezogen werden. Als Effekt davon sinkt die Temperatur der Haut extrem ab. Dies wiederum sorgt dafür, dass der Körper damit beginnt, Glukose zu verbrennen, die er zuvor gespeichert hat. Diese Glukose verwandelt er dann in Wärmeenergie. Zudem sorgt er dafür, dass der Körperkern, also Brustkorb, Bauch und die lebenswichtigen Organe stärker durchblutet wird. Dies kann trainiert werden, und so können die Eisbader sich auch lächelnd ins Wasser stürzen. Allerdings ist hier nach zwei bis hin zu fünf Minuten, je nach Training, auch Schluss, denn dann ist der Wärmehaushalt des Körpers ganz einfach erschöpft, egal wie viel man trainiert. Ist dies der Fall, dann sinkt auch im Inneren des Körpers die Temperatur. Dies ist spätestens der Zeitpunkt, an dem der Eisbader sofort das Wasser verlassen muss. Auch wenn es vielleicht nicht so aussieht, das Eisbaden ist eine starke Belastung für den Körper, daher sollte man hinterher sofort in sehr warme Sachen steigen und sich vor allen Dingen auch ausruhen. Verpasst man den richtigen Zeitpunkt, um aus dem kalten Wasser zu steigen, kommt es sehr schnell zu einer Unterkühlung, die sehr gefährlich werden kann.
Positive Effekte des Eisbadens
Gleich nach dem Anziehen der Kleidung weiten sich dann auch wieder die Blutgefäße, und es wird einem wärmer. Hier kann man auch den Nutzen des Eisbadens erkennen, denn durch das Zusammenziehen und anschließende Weitstellen der Gefäße wird deren Elastizität bestens trainiert. Zudem kann man den Körper damit sehr gut abhärten, er bekommt eine bessere Widerstandskraft. Die Durchblutung wird verbessert und somit können dann auch Giftstoffe sehr schön aus dem Körper geleitet werden. Eisbader oder auch Schwimmer, die im Winter in der Kälte schwimmen gehen, haben für gewöhnlich weniger Probleme mit Erkältungen. Bekommen sie dann doch einmal eine, ist diese auch schon wieder nach ein oder zwei Tagen auskuriert.
Oft ist es auch so, dass Eisbader seltener schwitzen oder frieren, weil sie einfach in der Lage sind, sich besser auf ganz extreme Schwankungen der Temperatur einzustellen. Und man glaubt es nicht, aber durch das Eisbaden werden sogar noch Glückshormone freigesetzt. Gut, aber das soll ja auch mit Schokolade funktionieren, da probiere ich lieber das, bevor ich mich in solche Fluten schmeiße. 😉
Niemals ohne Training
Solltet Ihr jetzt überlegen, es auch einmal mit dem Eisbaden zu probieren, was ich mir gar nicht so recht vorstellen kann, dann sucht Euch bitte nicht gleich das erste Eisloch im See und springt rein, denn Ihr müsst vorher eine lange Zeit trainieren, damit Ihr das Abenteuer überhaupt wagen könnt. Macht Ihr das nicht, riskiert Ihr einen Kälteschock, und das will ja auch niemand.
So ein Training könnt Ihr ganz leicht starten, indem Ihr morgens einfach kalt duscht. Wer nicht gleich so extrem starten möchte, kann auch zunächst Wechselduschen probieren, ist auch schon fies, wenn man es nicht gewohnt ist. Im Herbst ist dann die beste Zeit für Bäder in kaltem Wasser, und das sollte auch nur von mal zu mal immer kälter werden, auch hier nicht gleich in das kalte Wasser aus dem Kran legen. Drei Mal in der Woche solltet Ihr die Wanne dann schon voll machen. Wer einen See vor der Tür hat, in dem Baden erlaubt ist, kann dies natürlich auch dort machen, denn der See wird ja zum Winter hin auch immer kälter.
Ist der Frost dann da, könnt Ihr zum ersten Mal in das richtig kalte Wasser gehen, aber bitte nur ganz wenige Sekunden, nicht gleich übertreiben. Grundsätzlich solltet Ihr aber nicht einfach so ins Wasser gehen, sondern Euch immer vorher eine Viertelstunde aufwärmen, so wie beim Sport auch. Und geht bitte nicht gleich tauchen, denn wenn der Kopf nass wird kann es passieren, dass es zu Erfrierungen kommt an Nase oder auch den Ohren.
Gut, für diesen Winter seid Ihr dann also zu spät dran, aber Ihr könnt Euch ja zunächst einmal die abgehärteten Eisbader anschauen und Euch überlegen, ob Ihr das ernsthaft ausprobieren wollt…. 😉
Ich werden mich jedenfalls lediglich aufs Zusehen beschränken, das weiß ich für mich auf jeden Fall ganz genau….. Viel Spaß!